Bastian Trauth heißt der neue Vereinsmeister der Herren beim TTC Burrweiler. In einem hochklassigen und spannenden Finale besiegte der Titelträger des Jahres 2005 0seinen leicht favorisierten Teamkollegen aus der ersten Mannschaft, Jürgen Fey, nach 0:2-Satzrückstand noch mit 3:2.
„Ich hatte im Viertel- und im Halbfinale meine besten Phasen und gehofft, das dies im Endspiel eine Fortsetzung fände. Leider war dies dann zwei Sätze lang nicht wirklich der Fall. Aber ich kam immer besser in die Partie und konnte das Ding tatsächlich noch drehen. Ehrlich gesagt habe ich nicht mehr wirklich daran geglaubt“ so der überglückliche 24-jährige.
Jürgen Fey, selbst fünfmaliger Sieger des Turniers, gab sich als fairer Verlierer. „Je länger das Spiel dauerte, desto mehr fehlte mir auch die Kraft. So ging die Präzision in meinen Angriffsbällen verloren. Das soll aber keine Entschuldigung sein. Bastian hat ein sehr gutes Turnier gespielt. Er ist der verdiente Sieger“ so der 43-jährige.

Vorrunde

In der Vorrundengruppe 1 hatte Marco Wagenblatt das Duell gegen Ralf Bien mit 3:1 für sich entschieden und ging damit einem Achtelfinalduell mit Mike Hemberger aus dem Weg.
Mit Sieger Manuel Lerch und dem Zweitplatzierten Robin Gärtner verlief in Gruppe 2 alles nach Plan.
In Gruppe 3 gab sich Clemens Eichenlaub erst nach fünf Sätzen gegen Jürgen Fey geschlagen, der sich so die bessere Ausgangsposition für den weiteren Turnierverlauf sicherte. In dieser Gruppe nahmen sich hinter Fey und Eichenlaub die Konkurrenten gegenseitig die Punkte ab, sodass schließlich Karl-Heinz Lerch und Christoph Grammelsberger mit in die Ko-Runde einzogen.
Erwarteter Endstand in der vierten Gruppe, wo Bastian Trauth eine weiße Weste aufwies und Christoph Ackermann auf Rang Zwei rangierte.
Die ganz großen Sensationen blieben in der Vorrunde aus.

Gruppe 1
1. Marco Wagenblatt 15:4 Sätze 10:0 Punkte
2. Ralf Bien 13:4 Sätze 8:2 Punkte
3. Michael Lambert 12:8 Sätze 6:4 Punkte
4. Thomas Kühne 8:9 Sätze 4:6 Punkte
5. Stefan Wolff 3:13 Sätze 2:8 Punkte
6. Martin Fritz 2:15 Sätze 0:10 Punkte

Gruppe 2
1. Manuel Lerch 12:2 Sätze 8:0 Punkte
2. Robin Gärtner 10:4 Sätze 6:2 Punkte
3. Martin Wagenblatt 6:7 Sätze 4:4 Punkte
4. Frank Weyrauch 4:9 Sätze 2:6 Punkte
5. Marco Flickinger 2:12 Sätze 0:8 Punkte

Gruppe 3
1. Jürgen Fey 15:3 Sätze 10:0 Punkte
2. Clemens Eichenlaub 14:3 Sätze 8:2 Punkte
3. Karl-Heinz Lerch 8:10 Sätze 4:6 Punkte
4. Christoph Grammelsberger 8:10 Sätze 4:6 Punkte
5. Herbert Göring 4:13 Sätze 2:8 Punkte
6. Joachim Stenger 4:14 Sätze 2:8 Punkte

Gruppe 4
1. Bastian Trauth 12:3 Sätze 8:0 Punkte
2. Christoph Ackrmann 9:3 Sätze 6:2 Punkte
3. Mike Hemberger 8:6 Sätze 4:4 Punkte
4. Richard Minges 3:9 Sätze 2:6 Punkte
5. Thorsten Fuchs 1:12 Sätze 0:8 Punkte

Achtelfinale

Auch im Achtelfinale gaben sich die Favoriten keine Blöße.
In den Partien zwischen Marco Wagenblatt und Richard Minges, Robin Gärtner und Karl-Heinz Lerch, Christoph Ackermann und Michael Lambert, Jürgen Fey und Frank Weyrauch sowie Bastian Trauth und Thomas Kühne hieß es am Ende jeweils 3:0, wobei Kühne dem späteren Sieger alles abverlangte und in jedem Satz bis auf zwei Punkte an Trauth heran kam.
Christoph Grammelsberger zeigte einmal mehr seine Qualitäten im Rahmen von Vereinsmeisterschaften, auch wenn er gegen Manuel Lerch mit 1:3 den Kürzeren zog.
Mike Hemberger konnte Ralf Bien ebenso einen Satz abknöpfen, wie Martin Wagenblatt Clemens Eichenlaub. Letztlich ließen die Favoriten aber dann doch nichts anbrennen.

Marco Wagenblatt – Richard Minges 3:0.

Robin Gärtner – Karl-Heinz Lerch 3:0.

Christoph Ackermann – Michael Lambert 3:0.

Frank Weyrauch – Jürgen Fey 0:3.

Manuel Lerch – Christoph Grammelsberger 3:1.

Ralf Bien – Mike Hemberger 3:1.

Clemens Eichenlaub – Martin Wagenblatt 3:1.

Thomas Kühne – Bastian Trauth 0:3.

Viertelfinale

Viel mehr Spannung dann in der Runde der besten Acht.

Marco Wagenblatt gewann zwar den ersten Satz gegen Robin Gärtner sicher, doch als dieser dann fast nach belieben traf, während beim Linkshänder nichts mehr zusammen lief, schien dies die Wende, zumal Gärtner zwei Sätze in Folge gewann. Doch Wagenblatt kam zurück, zog gekonnt seine Vorhandtopspins sehr schön diagonal, was Gärtner in die Defensive brachte. Dazu unterliefen dem Brillenträger nun wieder mehr Fehler, so bog Wagenblatt doch noch in die Siegerstraße ein.

Jürgen Fey sah sich im ersten Durchgang einem sehr stark spielenden Christoph Ackermann gegenüber, der ein schönes Offensivspiel pflegte, was ihn auch den ersten Satz gewinnen ließ. Dann aber brachte nicht zuletzt seine große Routine Fey ins Match zurück, während Ackermann nun weniger zielstrebig agierte und offensichtlich auch nicht wirklich an seine Siegchance glaubte. So nahm die Partie ihren zuvor erwarteten Gang und Fey zog ins Semifinale ein.

Ralf Bien spielte zwei Sätze lang fast Fehlerfrei gegen Manuel Lerch. Völlig ruhig und abgeklärt, verleitete er den 22-jährigen zu Fehlern, gewann den ersten Satz und lag im zweiten Durchgang schon mit 10:7 in Front. Was dann kam lässt sich einmal mehr nur mit dem Satz „So ist eben Tischtennis“ erklären. Zwei, drei leichte Fehler von Bien, endlich einmal Angriffsbälle von Lerch, der dieses Set in der Verlängerung für sich entschied. Bei Lerch ging nun fast alles, während bei Bien der Faden gerissen war und er noch als deutlicher Verlierer den Tisch verlassen musste. “Wenn er den zweiten Satz gewinnt, ist die Sache gelaufen. Ich glaube nicht, dass ich das dann noch hätte drehen können“ so Lerch im Anschluss an die Partie.

Clemens Eichenlaub hatte schon vor dem Spiel gegen Bastian Trauth seine Chancen als relativ gering eingeschätzt, dass er Ende aber so deutlich deklassiert würde, das hatte der 39-jährige dann doch nicht erwartet. Während Trauth praktisch jeden Topspinball Eichenlaubs mit der Rückhand abblockte und auch mit seiner schnellen Vorhand immer wieder zu Punkten kam, gelang dem Vorjahressieger so gut wie nichts. Neidlos erkannte er Trauths Überlegenheit an.

Marco Wagenblatt – Robin Gärtner 11:7, 3:11, 7:11, 11:8, 11:8.

Christoph Ackermann – Jürgen Fey 111:7, 8:11, 4:11, 6:11.

Manuel Lerch – Ralf Bien 8:11, 13:11, 11:8, 11:6.

Clemens Eichenlaub – Bastian Trauth 11:6, 11:3, 11:5.

Halbfinale

Jürgen Fey ging zwar als Favorit in die erste Vorschlussrundenbegegnung, dass mit Marco Wagenblatt zu rechnen ist, hatte er gerade bei Vereinsmeisterschaften, unter anderem mit seinem Titelgewinn 2005, eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Während Fey den etwas aggressiveren Angriffsstil mit recht schnellen Topspins bevorzugt, liegt beim noch 32-jährigen auf der Gegenseite die Stärke im gefühlsbetonten Angriffsspiel. Der mit der „falschen“, also der linken Hand, spielende Wagenblatt, einziger der Halbfinalisten, der in der zweiten TTC-Mannschaft spielt, agierte stets auf Augenhöhe und gab sich erst nach fünf hart umkämpften Sätzen geschlagen. Beide nahmen sich in dieser Begegnung lange Zeit nichts. Vorteile für Fey im ersten, für Wagenblatt tim zweiten und ein ausgeglichener Verlauf im dritten Durchgang, der Wagenblatt in der Verlängerung vorne sah. Dann profitierte Fey neben seiner gewonnenen Sicherheit auch von ein paar vermeintlich leichten Fehlern seines Kontrahenten, die den Meister des Jahres 2007 entscheidend nach vorne brachten. Dieses galt für die Sätze drei und vier gleichermaßen, sodass Fey einmal mehr ins Finale einzog.

Einen unerwarteten Verlauf nahm das zweite Halbfinale. Natürlich hatte Bastian Trauth sehr starke Auftritte in den Spielen zuvor gezeigt, dennoch wurde Manuel Lerch die Favoritenrolle eingeräumt, zumal er sich jüngst ja auch für die Pfalzrangliste hatte qualifizieren können. Doch es kam anders. Lerch fehlte von Beginn an nicht nur der Druck, sondern vor allem auch die Präzision in seinen Schlägen. Dies galt sowohl für die Offensive, wie auch die Verteidigung. Trauth hingegen, spielte, wie schon gegen Eichenlaub, fast Fehlerfrei. Neben seinen an diesem Tag überragenden Blockkünsten, streute er immer wieder platzierte Vorhandschüsse ein, die für Lerch stets unerreichbar bleiben. Auch war Lerch nicht mehr in der Lage sich voll lauf das Spiel zu konzentrieren. So war das souveräne 3:0 für Trauth nur die natürliche Konsequenz.

Marco Wagenblatt – Jürgen Fey 8:11, 11:4, 12:10, 7:11, 7:11.

Manuel Lerch – Bastian Trauth 9:11, 7:11, 5:11.

Finale

Das Finale bot dann alles, was sich die zahlreichen Zuschauer davon erwartet hatten. Klasseballwechsel, Dramatik in den Sätzen und einen am Ende verdienten Sieger. Zwei Durchgänge hielten sich die Kontrahenten die Waage, nicht zuletzt auch deshalb, weil Trauth keinesfalls so überragend in seinem Blockspiel sich präsentierte, wie im Viertel und Halbfinale. Bestens heraus gespielte Bälle, lange Offensivballwechsel, welche die Besucher verzückten, dann auch mal wieder relativ einfache Punkte aufgrund von Fehlern des Gegners, dies alles kennzeichnete die Sätze eins und zwei, die Jürgen Fey jeweils in der Verlängerung gewann. Dies schien eine Vorentscheidung, war es aber nicht. Trauth fand seine Blocksicherheit wieder, Fey fabrizierte Fehler en masse und schnell war der dritte Durchgang zu Gunsten Trauths entschieden. Fey war nun auch physisch an seinen Grenzen angelangt, was sich im Spielverlauf immer mehr bemerkbar machte. Oft zu schnell suchte er den Abschluss, während Trauth die Bälle sicher zurückspielte und auf Fehler seines Kontrahenten wartete. Fey gab sich zwar nie auf, schaffte aber einfach nicht mehr den Anschluss, sodass Bastian Trauth nach fünf Sätzen den Tisch als Sieger verließ.

Bastian Trauth – Jürgen Fey 10:12, 15:17, 11:3, 11:8, 11:7.

Vereinsmeister der Herren 2009

B A S T I A N  T R A U T H