Deutlich unter Wert geschlagen wurde unsere erste Mannschaft beim 3:9 gegen den Tabellendritten der 1. Pfalzliga, TTV Römerbad Jockgrim. Den Gastgebern stand, wie bei Spielen unter der Woche ja eigentlich immer, Christopher Mohr nicht zur Verfügung. Daneben fehlte diesmal noch Bastian Trauth. Eine extra Anreise von seinem Studienort in Stuttgart wäre extra für diesen Abend doch zu aufwändig gewesen, zumal die Erfolgsaussichten auch in Bestbesetzung nicht gerade bei einhundert Prozent lagen. Die Gäste traten ohne ihre Nummer sechs, Volker Schäfer, aber dennoch mit sieben Spielern an. Sie haben ihr Team zur Vorrunde mit insgesamt acht Akteuren gemeldet.

TTC-Vorsitzender Heinz Lambert war nach dem Spiel sichtlich enttäuscht. „Die Mannschaft hat es versäumt die sich ihr bietenden Möglichkeiten zu nutzen. Um im Spiel zu bleiben, wäre vor allem ein Sieg des Doppels Clemens Eichenlaub/Marco Wagenblatt sehr wichtig gewesen. Dann natürlich die Begegnung von Jürgen Fey mit Alexander Weiler, in der unser Mannschaftskapitän einen Matchball vergab. Das passt aber in den bisherigen Saisonverlauf. Das Team hat natürlich das Potential, um in der Liga zu bestehen, aber gegenüber der letzten Runde erreichen die Spieler meines Erachtens fast alle erst 80 bis 85 Prozent ihres Leistungsvermögens.“

Umso fröhlicher die Mienen bei den Gästen. „Wenn du in der Tabelle oben stehst, dann gewinnst du solche Spiele viel leichter, als du es vorher vermuten würdest. Wir hatten uns die Aufgabe wesentlich schwerer vorgestellt. Der Sieg ist vielleicht etwas zu hoch ausgefallen, aber insgesamt haben wir uns die Punkte sicherlich verdient“ so Jürgen Speth, die Nummer fünf der Gäste, der an zwei Zählern beteiligt war.

Immerhin geht es für das Doppel Ralf Bien/Jürgen Fey sichtlich aufwärts. Die beiden spielen wieder miteinander und nicht wie lange Zeit in dieser Runde nebeneinander. So hatten sie Marco Gieger und Ulrich Mühlheuser stets im Griff und gewannen locker mit 3:0.
Hans Fey/Manuel Lerch, diese Kombination passt einfach nicht. Aber an diesem Tag mussten die beiden diese „Zwangsehe“ eingehen, denn als Doppel drei fungierten Clemens Eichenlaub und Marco Wagenblatt, die ja schon in der zweiten Mannschaft regelmäßig Seite an Seite harmonieren. Da Hans und Manuel aber eher zwei Einzel nebeneinander, anstatt eines Doppels spielten, war gerade gegen so eine starke Kombination wie Gunther und Jochen Berdel nichts zu erben. Das 0:3 spiegelte die Überlegenheit der Jockgrimer wieder.
Clemens Eichenlaub und Marco Wagenblatt spielten zweieinhalb Sätze lang groß auf und lagen gegen das stark einzuschätzende Duo Jürgen Speth/Alexander Weiler mit 2:0 nach Sätzen und 4:1 nach Punkten im dritten Durchgang vorn. Dann stimmte zu oft die Länge in den Schlägen des TTC-Duetts nicht mehr und die Gegner kamen heran. Am Ende stand eine nicht mehr erwartete 2:3-Niederlage für die Einheimischen, in einer Partie die weniger die Gegner gewannen, sondern vielmehr Eichenlaub und Wagenblatt verloren.

Ralf Bien stand wie schon so oft in dieser Serie, auch gegen Gunther Berdel neben sich. Ohne jeglichen Esprit ergab er sich in sein 0:3-Schicksal.
Manuel Lerch hielt gegen Jochen Berdel gut mit, verlor zwei Sätze erst in der Verlängerung, ohne aber wirklich den Eindruck zu erwecken gegen den Linkshänder eine echte Chance zu haben. „Ich finde ich habe ganz gut gespielt“ meinte er nach der Partie. Diese Meinung hatte er ziemlich exclusiv, denn „ganz gut“, wie Lerch es interpretierte, sieht erstens wohl doch noch etwas anders aus, und reicht zweitens bei Gegnern eines solchen Kalibers einfach nicht aus.

Jürgen Fey trat gegen Alexander Weiler recht selbstbewusst auf, auch wenn er den ersten Satz verlor. „Ich glaube ich habe noch nie gegen ihn verloren“ sagte er denn auch in der Pause zum dritten Durchgang, nachdem er sich zwischenzeitlich eine 2:1-Satzführung herausgespielt hatte. Der vierte Satz verlief sehr ausgeglichen, aber beim 10:9 hatte sich der Spielführer einen Matchball erkämpft. Mit zwei gelungenen Topspins brachte er den Gegner in die Defensive, dessen zweiter Rückschlag sehr hoch auf Feys Tischhälfte ankam. Er musste „nur“ noch nachziehen, was er auch tat, aber leider eine Spur zu leicht. Der Ball sprang an die Netzkante und von dort ins Aus. Dann ein Punkt von Weiler erspielt, ein Fehler von Fey und der Satz war weg. Bis zum 3:5 war der 43-jährige auch im Entscheidungsdurchgang noch in Schlagdistanz, doch dann ging das Match sang- und klanglos mit 4:11 verloren.
Hans Fey hat die auch bei ihm seit Beginn der Saison anhaltende leichte Krise in den letzten Spielen offensichtlich überwunden. So zeigte er gegen Marco Gieger all die Qualitäten, die den 54-jährigen auszeichnen. Kampf bis zum Umfallen und Blockbälle die, wie von einer Wand abprallend, den Gegner verzweifeln lassen. Trotz 1:2-Satzrückstand gab er nie auf, holte sich Punkt um Punkt, nicht zuletzt auch mit überraschend eingestreuten Schmetterbällen, die ihm am Ende einen verdienten 3:2-Sieg einbrachten.

Marco Wagenblatt wusste genau wie er seine Linkshändervorhand gegen Martin Welzenbach effektiv einzusetzen hatte. Drei, vier Mal den Ball diagonal gespielt, dann auf den Körper des Gegners gezogen, zwang er diesen immer wieder zu Fehlern, markierte viele eigene Punkte und distanzierte den Kotrahenten sicher mit 3:0, wobei er nur im dritten Satz etwas in Bedrängnis kam.
Clemens Eichenlaub war mit sich selbst unzufrieden. Einerseits unterliefen ihm in seinen Angriffsbemühungen zu viele Fehler, andererseits traf Jürgen Speth nach Belieben. So richtig konnte sich Eichenlaub nicht auf den Linkshänder hinter der anderen Tischhälfte einstellen, der einen souveränen 3:0-Sieg einfuhr.

Für Ralf Bien lief es gegen Jochen Berdel etwas besser, als im ersten Einzel gegen dessen Bruder. Doch dieses „etwas besser“ reichte einfach nicht aus, zumal der 39-jährige ob seiner zahlreichen Topspinbälle, die entweder hinter dem Tisch oder im Netz landeten, immer wieder mit sich selbst haderte. So war mehr als der zwischenzeitliche Satzausgleich bei der 1:3-Niederlage nicht drin.
Sieben Sätze gespielt, vier davon in der Verlängerung verloren, davon zwei gegen Jochen Berdel. Es war nicht der Abend des Manuel Lerch, dem es auch in seiner zweiten Einzelpartie nicht gelang den Gegner so unter Druck zu setzen, wie dies nötig gewesen wäre. Zwei drei Meter hinter dem Tisch spielend, das kennt man vom 22-jährigen, dabei aber Schnittabwehr zu propagieren, wie weiland Eberhard Schöler, dass passt einfach nicht. So ging Berdel als 3:1-Sieger vom Tisch.

„Mal sehen wie es ausgeht, dann sehen wir ja was wir noch spielen müssen“ so Jürgen Feys etwas flapsige Aussage vor dem Spiel gegen Marco Gieger bei Beobachtung der noch laufenden Partie Lerch gegen Berdel. Irgendwie war also die Luft heraus, das konnte man Fey aber in Anbetracht des 3:8-Spieltstandes aber auch nicht wirklich verübeln. Dennoch strengte er sich noch einmal an und gewann den ersten Satz und wer weiß wie das Match gelaufen wäre, hätte er den zweiten Durchgang knapp gewonnen, anstatt ihn in der Verlängerung abzugeben. So nahm das unvermeidliche Schicksal seinen Lauf und Gieger sicherte sich und seiner Mannschaft den Gesamtsieg.
Pech für Hans Fey, der Alexander Weiler einen großen Kampf lieferte, sich auf der Siegerstraße befand, dessen Spiel aber nicht mehr in die Wertung kam.

In Anbetracht der kommenden Gegner, die da TTV Albersweiler und TSV Kandel heißen, dürfte es schwer werden vom derzeit neunten Tabellenplatz wegzukommen.

TTC Burrweiler – TTV Römerbad Jockgrim 3:9.

Ralf Bien/Jürgen Fey – Marco Gieger/Ulrich Mühlheußer 11:5, 11:9, 11:7,
Hans Fey/Manuel Lerch – Gunther Berdel/Jochen Berdel 7:11, 4:11, 7:11,
Clemens Eichenlaub/Marco Wagenblatt – Jürgen Speth/Alexander Weiler 11:5, 11:7, 7:11, 6:11, 9:11,
Ralf Bien – Gunther Berdel 8:11, 4:11, 2:11,
Manuel Lerch – Jochen Berdel 11:13, 11:5, 10:12, 7:11,
Jürgen Fey – Alexander Weiler 9:11, 11:6, 11:7, 10:12, 4:11,
Hans Fey – Marco Gieger 11:6, 7:11, 8:11, 11:8, 11:8,
Marco Wagenblatt – Martin Welzenbach 11:6, 11:4, 14:12,
Clemens Eichenlaub – Jürgen Speth 7:11, 8:11, 6:11,
Ralf Bien – Jochen Berdel 9:11, 11:8, 6:11, 9:11,
Manuel Lerch – Gunther Berdel 10:12, 4:11, 15:17,
Jürgen Fey – Marco Gieger 11:8, 12:14, 8:11, 6:11.

Heinz Lambert, Mittwoch, 4. November, 13.25 Uhr