Der Vereinschef auch bei den Senioren nicht zu schlagen
19 Senioren, also Akteure die das vierzigste Lebensjahr vollendet haben, werden zurzeit auf der Spielerliste des TTC Burrweiler geführt. Leider traten nur acht davon zur Vereinsmeisterschaft der Senioren am vorletzten Tag des Jahres an. Schade eigentlich. Es sei aber auch gesagt, dass unter den aufgeführten Spielern, mindestens vier sind, die ohnehin nur noch Aushilfsweise unserem Sport nachgehen. Zieht man dann noch kranke Spieler und eventuelle Urlauber ab, ist die vermeintlich geringe Teilnehmerzahl schon wieder im Bereich „Normal“ anzusiedeln.

Aber sprechen wir nicht länger über die, die nicht da waren, sondern über diejenigen, welche sich ins Schlachtgetümmel warfen. Sportwart Richard Minges hatte zwei Gruppen gebildet, wobei er für deren Besetzung eine Mischung aus Setzen und Losen wählte. So konnten die Topfavoriten Hans und Jürgen Fey frühestens im Halbfinale aufeinandertreffen.

Vorrunde
In Gruppe 1 ließ Hans Fey nie Zweifel an seiner Überlegenheit aufkommen. Der 54-jährige, in diesem Jahr schon Gewinner von zwei Vereinsmeistertiteln in den Doppelkonkurrenzen, wies Frank Weyrauch gleich zu Beginn des Turniers in die Schranken. Auch Bernd Sträßner und Herbert Göring zogen mit dem gleichen Resultat gegen den TTC-Boss den Kürzeren. Nach dem sich Bernd Sträßner knapp mit 3:2 gegen Herbert Göring behauptet hatte, musste die Partie zwischen ihm und Frank Weyrauch darüber entscheiden, wer neben Hans Fey in die Vorschlussrunde einziehen würde. Der 40-jährige Benjamin des Abends, Frank Weyrauch, hatte keinerlei Mühe mit dem Material seines 14 Jahre älteren Gegners und ließ diesem beim 3:0 nicht den Hauch einer Chance.

Ebenso überlegen, wie sein Bruder, beherrschte Jürgen Fey die Gruppe 2. Drei souveräne 3:0-Erfolge sprachen für sich. In der zweiten Runde der Gruppenspiele ging es schon um den zweiten Platz und damit die Teilnahme am Halbfinale. In einer spannenden und teilweise hochklassigen Partie behauptete sich Richard Minges mit 3:2 gegen Joachim Stenger. Heinz Lambert konnte sich immerhin damit trösten sowohl Stenger, als auch Minges einen Satz abgenommen zu haben.

Halbfinale

In der ersten Vorschlussrundenbegegnung machte Hans Fey zwei Sätze lang dort weiter, wo er in der Vorrunde aufgehört hatte. Er brachte Richard Minges´ Angriffsbälle praktisch mühelos auf den Tisch und nutzte jede sich bietende Chance eigene Schmetterbälle anzubringen. Doch noch gab Richard Minges nicht auf. Beim Stand von 10:7 im dritten Durchgang hatte er im Duell der beiden TTC-Urgesteine überraschend doch noch die Chance der Partie eine Wendung zu geben. Doch es sollte nicht sein. Der 18 Monate jüngere Fey glich nicht nur zum 10:10 aus, sondern machte gar fünf Punkte in Serie, gewann mit 3:0 Sätzen und zog ins Endspiel ein.

Ähnlicher Verlauf auch im zweiten Halbfinalspiel. Favorit Jürgen Fey hatte Frank Weyrauch mit gut gesetzten Topspinbällen im Griff und profitierte von zahlreichen vermeintlich leichten Fehlern seines Kontrahenten. Den sicheren Sieg vor Augen ließ der noch 42-jährige aber die nötige Konsequenz in der Offensive vermissen. Weyrauch witterte seine Chance, spielte nun prächtig auf und schaffte völlig verdient den 1:2-Anschluss. Nun schien alles möglich, steigerte sich der 40-jährige aus der dritten Mannschaft doch nun in einen wahren Spielrausch, der ihn mit 7:2 in Führung gehen ließ. Doch Fey konterte zum 7:7 und schien nun seinerseits im psychologischen Vorteil. Aber weit gefehlt, ging doch Weyrauch nun wiederum mit 9:7 in Front. Beim 10:9 hatte er die Möglichkeit zum Satzgleichstand, doch er verpasste die Chance. Beide Seiten hatten nun abwechselnd Satz- bzw. Matchbälle und dies bis hin zum 13:13. Ein herausgespielter Punkt Feys und ein Fehler Weyrauchs brachten die 15:13-Entscheidung zu Gunsten des Titelverteidigers.

Finale

Aufgrund der bis dahin gezeigten Leistungen musste Hans Fey im Finale als leichter Favorit gegen seinen in den beiden letzten Jahren siegreichen Bruder angesehen werden. Der erste Satz bestätigte dann diese Einschätzung. „Der steht wie eine Wand“ zollte Jürgen Fey den Blockkünsten seines älteren Bruders größte Anerkennung. In der Tat brachte der zigfache Vereinsmeister jeden Topspin, ja gar fast jeden Schmetterball auf den Tisch zurück und überraschte entgegen seines gewohnten Stils häufig selbst mit blitzschnellen Angriffsattacken. Dieser Spielverlauf setzte sich im zweiten Durchgang fort. Jürgen kam zwar besser ins Spiel und näher in der Punktewertung heran, aber es reichte noch nicht, da er eine 7:3-Führung noch aus der Hand gab.
Das dritte Set ließ sich dann gänzlich anders an. Hans führte mit 2:0, dann aber riss der Faden und Jürgen punktete bis hin zum 8:2 nach Belieben. Diesmal konnte der Ältere nicht mehr kontern, unterliefen ihm doch einfach auch zu viele Fehler, während der Familienbenjamin nun in der Offensive brillierte. Er schien vollends in die Partie zurückzukehren, als er im vierten Satz nach 5:5-Zwischenstand auf 8:5 davonzog und scheinbar dem Satzgleichstand zustrebte. Aber es geschah fast Unglaubliches. Hans stand hinter dem Tisch wie einst die Berliner Mauer. Es gab keinerlei Vorbeikommen für seinen Bruder. So erspielte sich Hans fünf Zähler in Folge und hatte damit die ersten beiden Matchbälle. Den ersten wusste Jürgen noch abzuwehren, doch eine zu lang angesetzte Vorhand ließ Hans über seinen dritten Vereinstitel in diesem Jahr jubeln. 
Der Sportwart führte die Siegerehrung direkt im Anschluss an das Turnier, oder genauer gesagt während des Essens. Es gab übrigens Räuberschinkenröllchen oder vielleicht Räuberische Röllchen vom Schinken – egal. Es hat jedenfalls bestens geschmeckt, was die beiden leeren Pfannen deutlich belegten. Leider fehlte für die Ehrungszeremonie dann das eigentliche Objekt der Begierde, der Siegespokal. Trotz intensiver Suche im TTC-Schrank blieb dieser bis zur Stunde verschollen. So mussten sich der Sieger und die Platzierten mit den überreichten Urkunden zufrieden geben. Unser aller Anstrengung sei nun darauf gerichtet den Senioren-Pokal zu finden, damit unser Präsi auch würdig geehrt werden kann. Vielleicht setzen wir ja einen Hund auf die Fährte des Objekts. Das hatte 1966 bei der Suche nach dem verschwunden FIFA-Weltpokal ja schon einmal Erfolg.

Die Ergebnisse im Überblick
Vorrunde
Gruppe 1
Hans Fey – Frank Weyrauch 3:0 Bernd Sträßner – Herbert Göring 3:2
Hans Fey– Herbert Göring 3:0 Bernd Sträßner– Frank Weyrauch 0:3  
Hans Fey – Bernd Sträßner 3:0 Herbert Göring – Frank Weyrauch 0:3

Tabelle
1. Hans Fey 9:0 Sätze 3:0 Spiele
2. Frank Weyrauch 6:3 2:1
3. Bernd Sträßner 3:8 1:2
4. Herbert Göring 2:9 0:3

Gruppe 2 
Jürgen Fey – Richard Minges 3:0 Joachim Stenger – Heinz Lambert 3:1 
Jürgen Fey – Heinz Lambert 3:0 Joachim Stenger – Richard Minges 2:3
Jürgen Fey – Joachim Stenger 3:0 Heinz Lambert– Richard Minges 1:3

Tabelle
1. Jürgen Fey 9:0 Sätze 3:0 Spiele
2. Richard Minges 6:6 2:1
3. Joachim Stenger 5:7 1:2
4. Heinz Lambert 2:9 0:3

Halbfinale
Hans Fey – Richard Minges 11:4, 11:6, 12:10.
Jürgen Fey – Frank Weyrauch 11:6, 11:5, 6:11, 15:13

Finale

Hans Fey – Jürgen Fey 11:6, 11:9, 511, 11:9.

Endklassement
1. Hans Fey
2. Jürgen Fey
3. Richard Minges und Frank Weyrauch
5. Joachim Stenger
6. Bernd Sträßner
7. Herbert Göring und Heinz Lambert

Heinz Lambert, 31. Dezember, 16 Uhr