Nach vierjähriger Unterbrechung fanden in diesem Jahr wieder die Tennis-Vereinmeisterschaften des TTC Burrweiler statt. Acht Spieler stellten sich den Herausforderungen des größeren Schlägers und des größeren Balles, aber vor allem der des größeren Platzes.
Am Ende setzte sich Peter Kretschmer souverän durch. In vier Partien gab „Peter der Große“ nur sechs Spielpunkte ab. Hingegen hatte er der Habenseite 27 Spiele verbucht.

Da auf Grund der in der Nacht zuvor niedergegangen Regenfälle der rote Sand der Anlage der TSG Godramstein in unbespielbarem Zustand war, wich der Tross nach Landau in die Halle des TC Schwarz-Weiß aus und agierte auf dem ungleich schnelleren Teppichboden. In diesen Tagen eines Sommers, der seinen Namen nicht verdient hat, eine sehr weise Entscheidung von Organisator Manuel Lerch vorzusorgen und die Halle als Ausweichquartier zu buchen.
Eines sei vorweggenommen, ein neuer Roger Federer, Novak Djokovic oder Rafael Nadal war unter den Teilnehmern sicher nicht zu finden. Schön aber zu beobachten, dass mit Fortdauer des Turniers die Akteure ein immer größeres Gefühl für die im Gegensatz zum Tischtennis deutlich größeren Dimensionen bekamen und so schöne lange, aber auch spielerisch gekonnt anmutende Ballwechsel den Betrachtern boten.

Vorrunde

Die beiden Vorrunden-Gruppen waren recht ausgeglichen besetzt.
In Gruppe eins mit Christoph Ackermann und Gerhard Stolz zwei Aktive, die schon viele Jahre dem Tennissport frönen, dazu der auch mit dem großen Ball sehr gewandte Ralf Bien und der Aufschlagstarke Manuel Lerch, wobei dessen Service allerdings nur dann stark ist, soweit es den ersten Versuch betrifft und dieser dann auch im Feld landet.

Den Kopf in Gruppe zwei bildete Topfavorit Peter Kretschmer, der in den letzten beiden Jahren in unregelmäßigen Abständen für einen Bad Bergzaberner Verein auch in der Medenrunde zum Einsatz kam. Als er den Center Court betrat glich sein Outfit allerdings weniger dem eines Tenniscracks, als viel mehr dem eines Handlungsreisenden in Sachen „Bandagen en gros“. Die „Verpackungen“ erfüllten aber ihren Zweck, überstand Peter das Turnier doch unverletzt. Der kraftvolle Gewinner des Jahres 2008 Martin Wagenblatt, sein spielstarker Bruder Marco und der nimmermüde Thomas Kühne vervollständigten die Gruppe.

Die Spieler hatten sich dahingehend geeinigt jeweils einen langen Satz, also bis „9“ als Sieg bringenden Punkt auszutragen. Da aber bereits das erste Match zwischen Christoph Ackermann und Ralf Bien erst nach zähem beiderseitigen Ringen und mehr als einstündiger Spielzeit einen knappen Verlauf von 9:7 nahm, änderte man übereinstimmend den Modus. Ein „normaler“ Satz bis „6“ sollte nun genügen um den Gewinner zu ermitteln, da das Turnierende sonst wohl tief in der Nacht gelegen wäre.  

Gerhard Stolz, der erst seit kurzem wieder mehr als Spieler, denn als Besucher auf dem Tennisplatz zu finden ist, schlug Manuel Lerch trotz dessen harter Gegenwehr mit 9:4.
Runde zwei brachte dann eine Überraschung, gelang es doch Manuel Lerch Christoph Ackermann mit 6:4 in Schach zu halten.
Ralf Bien und Gerhard Stolz lieferten sich ein ausgeglichenes Match. Leider bekam der 61-jährige Turniersenior Stolz beim Stand von 3:3 zusehends mehr Probleme mit der Luft und musste die Partie schließlich nach dem 3:4 aufgeben. Somit kam Bien zum 6:3-Sieg.
Leider ließ Gerhards Atemnot eine weitere Turnierteilnahme nicht zu, sodass er das Spiel gegen Christoph Ackermann, kampflos mit 0:6 verloren geben musste.
Ralf Bien und Manuel Lerch zeigten ein  spielerisch wie kämpferisch schön anzuschauendes Spiel, das Bien knapp aber verdient mit 7.5 für sich entschied. Den Einzug ins  Finale verpasste er trotzdem, denn dafür hätte es eines 6:0-Sieges bedurft. So aber hatte Christoph Ackermann die Nase vorne und zog ins Endspiel ein.

Peter Kretschmer zeigte schon in seinem ersten Spiel, dass der Weg zum Titel nur über ihn führen würde. Er ließ Marco Wagenblatt bei seinem 9:2-Erfolg nicht den Hauch einer Chance. Erwartungsgemäß auch der 9:4-Sieg von Martin Wagenblatt gegen Thomas Kühne, auch wenn sich Letztgenannter nie aufgab.
Im Bruderduell des Rechtshänders Martin gegen den Linkshänder Marco hatte der jüngere Martin mit 6:3 das bessere Ende für sich. Peter Kretschmer gestattete Thomas Kühne beim Stand von 5:0 das Ehrenspiel, machte aber dann mit 6:1 den Sack zu.
Marco Wagenblatt und Thomas Kühne lieferten sich lange Zeit ein Duell auf Augenhöhe. Beim 5:5 gelang Wagenblatt dann ein Break und er holte sich letztlich mit 7:5 den Sieg.
Die Begegnung der bis dahin ungeschlagenen Peter Kretschmer und Martin  Wagenblatt nahm einen sehr einseitigen Verlauf. Kretschmer nutzte seine besseren spielerischen Möglichkeiten und die überlegene Reichweite und ging als unangefochtener 6:1-Sieger vom Platz.

Finale

Bis Christoph Ackermann die Tastsache realisiert hatte, dass das Endspiel bereits begonnen hatte, lag er gegen Peter Kretschmer schon mit 0:5 im Hintertreffen. Irgendwie musste ihn dann wohl doch noch ein „Hallo wach Ruf“ ereilt haben oder vielleicht ließ Kretschmer ob der deutlichen Führung auch etwas die Zügel schleifen. Jedenfalls erkämpfte sich „Acki“ zwei Spiele in Folge und verkürzte auf 2:5. Ein Breakball bei Aufschlag von Kretschmer bot Ackermann die Chance die Finalpartie vielleicht doch noch einmal spannend zu machen. Doch Kretschmers Nerven hielten. Er setzte seinen Kontrahenten unter Druck und zwang diesen zum entscheidenden Fehler. Ein Schlag ins Netz setzte den i-Punkt unter ein am Ende gutklassiges Finale mit einem sehr verdienten Sieger Peter Kretschmer.
Stolz nahm der Gewinner den hübschen Preis des Siegers in Empfang, der hoffentlich einen gebührenden Platz in Peters Bad Bergzaberner Domizil finden wird.

TTC-Vorsitzender Heinz Lambert brachte bei der Siegerehrung den Wusch zum Ausdruck, dass es bis zur nächsten Tennismeisterschaft doch bitte keine vierjährige Pause geben möge, sondern dieses Turnier wieder fest in den TTC-Terminkalender aufgenommen wird.

Die Ergebnisse in der Übersicht:

Vorrunde, Gruppe 1
Christoph Ackermann – Ralf Bien 9:7
Gerhard Stolz – Manuel Lerch 9:4
Manuel Lerch – Christoph Ackermann 6:4
Ralf Bien – Gerhard Stolz 6:3 (Aufgabe Stolz beim Stand von 4:3)
Christoph Ackermann – Gerhard Stolz 6:0 (kampflos)
Ralf Bien – Manuel Lerch 7:5

Tabelle

1. Christoph Ackermann

19:13 Spiele

2:1 Punkte

2. Ralf Bien

20:17

2:1

3. Gerhard Stolz

12:16

1:2

4. Manuel Lerch

15:20

1:2

Vorrunde, Gruppe 2
Peter Kretschmer – Marco Wagenblatt 9:2
Martin  Wagenblatt – Thomas Kühne 9:4
Martin  Wagenblatt – Marco Wagenblatt 6:3
Peter Kretschmer – Thomas Kühne 6:1
Peter Kretschmer – Martin  Wagenblatt 6:1
Marco Wagenblatt – Thomas Kühne 7:5

Tabelle

1. Peter Kretschmer

21:4 Spiele

3:0 Punkte

2. Martin  Wagenblatt

16:13

2:1

3. Marco Wagenblatt

12:20

1:2

4. Thomas Kühne

10:22

0:3

Finale
Peter Kretschmer – Christoph Ackermann 6:2.

Die Abschlussplatzierungen
1. Peter Kretschmer
2. Christoph Ackermann
3. Ralf Bien und Martin Wagenblatt
5. Gerhard Stolz und Marco Wagenblatt
7. Manuel Lerch und Thomas Kühne