Zum Dauerbrenner in der 2. Pfalzliga wurde das Objektiv noch mal scharf gestellt. Trotz des im Augenblick eher hinteren Tabellenplatzes der Germersheimer zeigt die Vergangenheit – niemals unterschätzen, was sich auch bei diesmal beim 9:5 bewahrheitete.

Der TTC Burrweiler, noch siegestrunken vom letztwöchigen Kantersieg gegen Oppau und der gestrigen Weihnachtsfeier, war scharf auf einen weiteren Gewinn. Schon vor dem Spiel wurde deutlich, auch Germersheim wollte den Sieg, neue seniorengerechte-TT-Platten und eine laute Halle – das Menü war angerichtet. Mit Knipso war auch unser verletzungsbedingter Teamcapitano wieder mit an Bord und vertrat seinen Wehen geplagten Bruder.

Die geschmackliche Schärfe in den Doppeln war gleich da, Habaneros Lerch und Ingwer Richter lösten gleich von Beginn an bei ihren Gegnern Grübner und Schmitt ein negatives  Geschmacksempfinden aus. Hier reden wir nicht mehr nur von würzig, nein es war scharf, was unser Duo auf den Tisch zauberte. So war es denn auch nicht verwunderlich, dass ein klares 3:0 auf dem Teller lag.

Aber auch unser Doppel 2 mit Piri-Piri Ackermann und Rettich Wagenblatt agierte äußerst schmackhaft und löste bei den Germersheimern so manchen Schmerzreiz am Gaumen aus, klares 3:1. Lediglich unser Doppel 3 mit Gemüsepaprika Kretschmer und Jalapeño Gärtner konnte die Schmerzrezeptoren ihrer Gegner nicht zum Glühen bringen, so dass es nach den Doppeln 2:1 für den TTC stand.

So lag es an unserem vorderen Paarkreuz, mal wieder für eine kleine Vorentscheidung zu sorgen, doch daraus wurde nichts. Habaneros Lerch in überragender Manier gegen den unorthodoxdoxdox agierenden Grübner, mal warmer Schmerz, mal kalter Schmerz, immer in der richtigen Dosierung zum schnellen 3:1 Erfolg. Anders Ingwer Richter, im Doppel noch heiß wie Pfefferspray, im Einzel eher wie eine harmlose Zwiebel. Die Rezeptoren wollten einfach nicht auf heiß umspringen, so dass es auch hier schnell ging, allerdings mit 1:3 gegen den TTC – 3:2.

So hätte die Mitte mal zeigen können, was in ihnen steckt, doch auch hier konnte nur Piri-Piri Ackermann mit entsprechend würziger Geschmacksintensität überzeugen, es war noch nicht brennend, aber ging in die richtige Richtung. Bei Gemüsepaprika Kretschmer lag das Besteck blank, mal zu viel Feuer, mal zu wenig Intensität, die Mischung stimmte nicht, was sich auch in einer knappen 2:3 Niederlage bemerkbar machte. Germersheim hatte immer noch genügend Wasser zum löschen der einzelnen Brände – 4:3.

Wenn schon vorne und in der Mitte kein doppelter Tränenreiz zu erzielen war, dann doch wenigstens hinten, oder etwa nicht? Man ahnt es schon, lediglich Jalapeño Gärtner konnte seinen Gegner trotz quengelndem schwarzen Pfeffer sicher in Schach halten. Rettich Wagenblatt nach seiner Schärfefindungskur noch nicht wieder bei 100% der Schärfewahrnehmung angelangt, mühte sich, aber ohne Erfolg- 5:4.

So lag es denn an unseren beiden Frontfrüchtchen, für den ersten doppelten Punktgewinn zu sorgen. Habaneros Lerch locker in 5 Sätzen mit zwischenzeitlichen Wasabi-Hängern und Ingwer Richter mit tatsächlicher Temperaturerhöhung gegen Grübner im fünften. Erst heiß gelaufen, dem Gegner die Chili in die Hand gedrückt und dann mit kaltem Pfefferminzeis – zu neun im fünften – zurückgekommen – 7:4.

Aber nein, schon wieder konnte unsere Gemüsepaprika den Sack nicht zumachen. Zwar konnte Piri-Piri mit 3:1 vorlegen und uns das 8:4 sichern, aber es half nichts. Die Gegner von Gemüsepaprika haben sich im Saisonverlauf so an den Scharfmacher gewöhnt, dass auch kein Aufbäumen mehr half – 8:5.

Man konnte das Gefühl gewinnen, dass mit zunehmender Spieldauer unsere Schärfe nachließ. So war es Jalapeño Gärtner in einem sehenswerten Spiel zu verdanken, dass er den 9:5 Erfolg sichern konnte und den faden Nachgeschmack gerade noch so verhindern konnte.

Die erste Mannschaft und insbesondere unsere ungeschlagene Jalapeño Schote Robin (10:0 Spiele) wünschen allen Mannschaften der 2. Pfalzliga nicht zu scharfe Feiertage und einen schmerzfreien Start ins Neue Jahr.