Mit Marco Wagenblatt endlich ein Ersatzspieler erfolgreich
In einem vorgezogenen Spiel vom 13. Spieltag der 1. Pfalzliga der Herren gelang dem TTC Burrweiler nach zig Jahren endlich einmal wieder ein Sieg beim TTC Germersheim. Das 9:7 hatte der Tabellensechste in erster Linie Ralf Bien zu verdanken, der an vier Zählern beteiligt war. „Im Schlussdoppel war entscheidend, dass wir den zweiten Satz nach dem 2:7 noch drehen konnten, sonst hätte es sehr wahrscheinlich nicht mehr für uns gerecht.

Nach dem hohen Rückstand kamen wir auch endlich mit den immens gefährlichen Aufschlägen der Werners besser zurecht“ freute sich Gästespielführer Jürgen Fey. Wie gegen die Rheinstädter schon gewohnt, gab es wieder einige heißumkämpfte Gefechte. Dennoch blieben die Spieler beider Teams stets fair.
Die Überlegenheit von 3:1 Spielen in den Doppeln war einer der Hauptgründe für den Sieg der Gäste, die zumindest bis zum Wochenende auf den vierten Tabellenplatz nach oben kletterten. Die beste Platzierung seit dem Aufstieg in die höchste pfälzische Spielklasse. Marco Wagenblatt beendete endlich eine schwarze Serie für das Burrweilerer Team. Erstmals in dieser Saison gelang es einem Ersatzspieler ein Einzelspiel zu gewinnen.
Manuel Lerch und Marco Wagenblatt hatten zu Beginn keine Chance gegen die Zwillinge Ernst und Paul Werner. Der Rechtshänder Ernst und der „links“ spielende Paul gewannen mit 3:0 Sätzen.
Ralf Bien und Jürgen Fey trafen mit Jörg Arbogast und Günther Reiser ebenfalls auf eine Links-/Rechts-Kombination. Arbogast hatte tags zuvor bei den Pfalzmeisterschaften die Bronzemedaille im Doppel gewonnen. Dort allerdings mit Vereinskamerad Patrick Haft. Zusammen mit Reiser durfte er aber als noch stärker eingeschätzt werden. Doch die Meriten der jüngsten Vergangenheit interessierten das Burrweilerer Spitzenduo wenig. Es hatte mit Ausnahme des vierten Satzes das Geschehen jederzeit im Griff und gewann Dank überlegener Offensivstrategie mit 3:1.
Wie aus einem Guss agierten dann Hans Fey und Bastian Trauth. Sie deklassierten das Defensiv-/Offensivduo Tristan Lohf und Jochen Zeil mit konsequentem Angriffsspiel. In drei Sätzen überließen sie ihren Kontrahenten gerademal elf Punkte.

Zweimal glich Jürgen Fey einen Satzrückstand gegen Paul Werner aus. Im Spielverlauf schien er sich immer besser auf den Linkshänder und dessen gefährliche Aufschläge einzustellen. Doch am Ende reichte es nicht und er zog im entscheidenden Durchgang mit 6:11 den Kürzeren.
Manuel Lerch spielte wie schon am Sonntag bei den Pfalzmeisterschaften auch gegen Günther Reiser sehr wechselvoll. Nach verlorenem erstem Satz schien er den Gegner in Grund und Boden spielen zu können, als er den zweiten Durchgang mit 11:1 gewann. Doch er konnte dieses Niveau nicht halten und geriet mit 1:2 in Satzrückstand. Erneut drehte sich das Match, als Lerch wieder überlegen in der offensive wurde und deutlich das vierte Set gewann. Doch man konnte es fast erahnen. Dem großartigen Aufstieg folgte der jähe Absturz und mit 6:11 ging der Punkt an den Rheinstädter.

Hans Fey hatte zunächst nicht viel gegen Ernst Werner zu bestellen und lag mit 0:2-Sätzen hinten. Der nie versiegende Kampfgeist brachte den 54-jährigen wieder ins Spiel und er kam auf 1:2 heran. Im vierten Satz wogte das Geschehen hin und her. In der Verlängerung wehrte Fey zahlreiche Matchbälle ab, hatte seinerseits einige Male die Chance zum 2:2 nach Sätzen gleichzuziehen, ehe er am Ende etwas unglücklich mit 15:17 unterlag.
Ralf Bien musste sich gegen den Abwehrspeziallisten Tristan Lohf jeden Punkt mühsam erkämpfen. Dabei war es nicht immer leicht sich auf den wechselnden Schnitt der gegnerischen Bälle einzustellen. Obwohl Bien nach eigener Führung jeweils den Satzgleichstand zulassen musste, blieb er überwiegend Herr seiner Nerven. Auch im Entscheidungssatz wich er nicht von seiner Angriffsstrategie ab und wurde mit dem letztlich hochverdienten Sieg belohnt.

Linkshänder Marco Wagenblatt traf dann auf Jochen Zeil. Beide Spieler verfolgen in etwa die gleiche Spielauffassung. Gefühlvolle Topspins auf die Ecken des Tisches gespielt, wobei beide mit dem nicht wirklich tödlichen Schmetterball über das gleiche Manko verfügen. Bei diesen Grundvoraussetzungen war es nicht verwunderlich, dass auch diese Partie erst im fünften Satz entschieden wurde. Und es gelang Wagenblatt das, was in dieser Serie noch kein Ersatzspieler aus der zweiten Mannschaft geschafft hatte. Er gewann den Satz und damit das Spiel zum Zwischenstand von 3:4 aus Burrweilerer Sicht.
Bastian Trauth führte dann in einem Linkshänderduell gegen Jörg Arbogast zweimal deutlich in den Sätzen ohne jeweils den Sack zumachen zu können. Dies brachte dem Spieler der Einheimischen auch psychologische Vorteile, die er zum 3:1-Sieg nutzen konnte.

Dann sahen die Burrweilerer Anhänger zwei Sätze lang einen Manuel Lerch, wie sie ihn sich wünschen. Aggressiv in der Offensive, stark aus der Halbdistanz und dem Gegner auch in der Körpersprache zeigend wo es lang geht. Dann aber schien er alle diese Tugenden an der Garderobe abgegeben zu haben. Paul Werner übernahm das Kommando, während Lerch zusehends nur noch reagierte. So ging die Partie noch mit 2:3 Sätzen verloren.
Gut das Jürgen Fey rechtzeitig zu einer guten Form fand. Er setzte Günther Reiser mit Topspins unter Druck, sodass dieser überwiegend in der Defensive sein Heil suchen musste. Zwar blieben die Spielstände in allen Sätzen knapp, aber Fey brachte dreimal einen Vorsprung ins Ziel.

Ralf Bien überzeugte auch gegen Ernst Werner vollends, auch wenn er zunächst den ersten Satz abgeben musste. Während Werner immer wieder seinen Hau-ruck-Stil durchziehen wollte und dabei des Öfteren scheiterte, baute Bien seine Angriffe geschickt und geduldig auf. Damit trieb er den Gegner weg vom Tisch und konnte dann den unerreichbaren Topspin ansetzen. Dieses kluge Spiel brachte ihm einen am Ende souveränen 3:1-Erfolg ein.
Hans Fey hatte es gegen Tristan Lohf nicht einfach. Er musste das Spiel machen, was ihm eigentlich gar nicht recht liegt. Doch zu Beginn gelang ihm diese ungeliebte Spielweise sehr gut und er gewann Durchgang Eins sicher. Ebenso deutlich endeten auch die Sätze Zwei bis Vier, dabei aber leider zweimal für den Germersheimer und nur einmal für den TTC-Chef. Also auch hier die Entscheidung im fünften Satz. Jetzt drehte Fey den vierten und fünften Gang auf. Von ihm in dieser Fülle gar nicht so sehr gewohnte Schmetterbälle flogen dem drahtigen Lohf um die Ohren, der sich beim 4:11 chancenlos sah.

Einen Krimi lieferten sich Bastian Trauth und Jochen Zeil. Der 23-jährige musste dem erfahrenen Zeil die ersten beiden Sätze überlassen, obwohl er keineswegs schlecht spielte. Der zweite Durchgang war dabei erst in der Verlängerung an den Germersheimer gegangen. Dann griff Trauth konsequenter an, brachte auch einige gute Blockbälle auf den Tisch und kam Dank eines sicheren 11:6 wieder ins Spiel. Dann kam es nicht zuletzt auf die Nerven an. Matchbälle dort, Satzbälle hier. Zunächst der 2:2-Satzgleichstand und, wie könnte es fast anders sein, auch hier der Showdown in Durchgang Fünf. Trauth behielt mit 12:10 die Oberhand, holte den achten Punkt für sein Team, dass damit ein Unentschieden schon sicher hatte.  
Marco Wagenblatt hätte jetzt den Sieg sicher stellen können, doch hatte Jörg Arbogast etwas dagegen einzuwenden. Der Germersheimer brachte viele gut gesetzte Bälle Wagenblatts auf den Tisch zurück, startete seinerseits beste Angriffsattacken, sodass sich der Gästespieler zweimal in den Sätzen beugen musste. Doch auch Wagenblatt zeigte Kampfgeist, gab nicht auf und holte sich den dritten Durchgang in der Verlängerung. Leider reichte es aber nicht zur Wende, da Arbogast im vierten Satz verdient die Oberhand behielt.  

Spannend bis zum Ende dann das Schlussdoppel zwischen Ralf Bien und Jürgen Fey und den Werner-Brüdern Ernst und Paul, die als leichte Favoriten in dieses Spiel gingen. Der erste Satz unterstrich diese Einschätzung, hatten die Einheimischen doch ständig einen Vorsprung, den sie souverän ins Ziel brachten. Beim Stand von 2:7 im zweiten Set schien sich die Vorentscheidung zu Gunsten der Germersheimer anzubahnen. Doch die Gäste kämpften sich zurück. Die sehr gefährlichen Aufschläge der Werners, wusste das Burrweilerer Duo nun immer besser zu returnieren. Dies war der Schlüssel zum11:9 und damit zum Satzausgleich. Auf Messers Schneide dann auch der dritte Satz, wobei die Zwillinge aus Burrweilerer Sicht in der Verlängerung leider vorne lagen. Dann zeigten Bien/Fey warum sie fraglos zu den besten Doppeln der Liga gehören. Mit Klasseangriffen überraschten sie ihre Kontrahenten, erspielten sich gleich zu Begin der Sätze Vier und Fünf einen Vorsprung, den sie zum jeweiligen Satzgewinn und damit zum hochumjubelten neunten Punkt für ihre Mannschaft nützten.

Die Ergebnisse im Überblick:

1. Pfalzliga, Herren

TTC Germersheim – TTC Burrweiler 7:9.  
Ernst Werner/Paul Werner – Manuel Lerch/Marco Wagenblatt 11:3, 11:7, 11:6,
Jörg Arbogast/Günther Reiser – Ralf Bien/Jürgen Fey  5:11, 7:11, 11:7, 6:11,
Tristan Lohf/Jochen Zeil – Hans Fey/Bastian Trauth 4:11, 2:11, 5:11,
Paul Werner – Jürgen Fey 11:7, 8:11, 11:6, 5:11, 11:6,
Günther Reiser – Manuel Lerch 14:12, 1:11, 11:8, 5:11, 11:6,
Ernst Werner – Hans Fey 11:5, 11:7, 8:11, 17:15,
Tristan Lohf – Ralf Bien 9:11, 11:4, 7:11, 11:9, 7:11,
Jochen Zeil – Marco Wagenblatt 6:11, 11:8, 9:11, 12:10, 8:11,
Jörg Arbogast – Bastian Trauth 12:10, 7:11, 11:2, 12:10,
Paul Werner – Manuel Lerch 9:11, 8:11, 11:8, 11:8, 11:8,
Günther Reiser – Jürgen Fey 9:11, 8:11, 9:11,
Ernst Werner – Ralf Bien 7:11, 11:7, 6:11, 6:11,
Tristan Lohf – Hans Fey 6:11, 11:5, 5:11, 11:3, 4:11,
Jochen Zeil – Bastian Trauth 11:8, 13:11, 6:11, 11:13, 10:12,
Jörg Arbogast – Marco Wagenblatt 11:9, 11:8, 13:15, 11:8,
Ernst Werner/Paul Werner – Ralf Bien/Jürgen Fey 11:7, 9:11, 12:10, 5:11, 7:11.

Heinz Lambert, 20. Januar 2009, 15.45 Uhr