9:7-Erfolg bei den TTF Dannstadt-Schauernheim
Mit einem wahren Kraftakt schaffte der TTC Burrweiler II die Wende in der vorgezogenen Partie des achten Spieltages der 2. Pfalzliga Ost bei den TTF Dannstadt-Schauernheim. Der Aufsteiger gewann nach 4:7-Rückstand noch mit 9:7 und feierte seinen ersten Sieg in der zweithöchsten pfälzischen Spielklasse.

"Beim 4:7 gegen uns war die Messe eigentlich schon gelesen, aber dann haben wir eine unglaubliche Moral gezeigt", so TTC-Mannschaftsführer Christoph Ackermann. "Leider ging das vordere Paarkreuz leer aus. Das darf uns nicht mehr so oft passieren, wenn wir die Klasse halten wollen", klang auch etwas Sorge aus den Worten des Kapitäns.

Das zuletzt in vier Partien in Folge sieglose Duo Clemens Eichenlaub/Marco Wagenblatt gewann zwei Doppel und ebnete zusammen mit dem glänzend agierenden Ersatzmann Martin Wagenblatt und dem vor Kampfgeist sprühenden Robin Gärtner den Weg zum Sieg.
 

Zu Beginn musste das wegen des Fehlens von Torge Richter neu aufgestellte Doppel Christoph Ackermann/Peter Kretschmer fast erwartungsgemäß gegen Walter Kany/Matthias Magin die Segel streichen. Dann überwanden Clemens Eichenlaub/ Marco Wagenblatt ihre oben erwähnte Durststrecke und besiegten Paul Samus/ Toralf Schauer trotz verlorenem erstem Satz noch deutlich mit 3:1. Robin Gärtner/ Martin Wagenblatt schienen auf dem Weg zum Sieg, als sie nach dem Verlust des ersten Sets das Duo Benjamin Höll/Alfred Kuhn zwei Sätze lang an die Wand spielten. Doch leider nahm die Partie einen unerwarteten Verlauf, deklassierten die Gastgeber doch nun ihrerseits die Gegner mit zwei Mal 11:4 und brachten so ihr Team mit 2:1 in Front.
 

Peter Kretschmer klebt fast schon mehr als das berühmte Pech am Schläger. Mit einer bewundernswerten Moral kämpfte er sich gegen den Abwehrstrategen Matthias Magin trotz 0:2-Satzrückstand wieder heran, gewann Durchgang drei und vier souverän und stand scheinbar vor dem Punktgewinn. Doch es sollte nicht sein. Magin wurde in seiner Defensivarbeit wieder sicherer, während dem 50-jährigen auf der Gegenseite nicht mehr allzu viel gelingen wollte. Am Ende schlug ein frustrierendes 6:11 und eine weitere Niederlage zu Buche.

Wenig Erfreuliches gibt es auch über das Einzel des Clemens Eichenlaub zu berichten, der Walter Kany nur im dritten Satz Paroli bieten konnte, ansonsten aber weitestgehend auf verlorenem Posten stand. Ihm fehlte einfach die Sicherheit im Angriffsspiel, um seinen Gegner mehr zu beschäftigen und zu Fehlern zu zwingen.
 

Ein an Spannung kaum zu übertreffendes Match lieferten sich dann Robin Gärtner und Paul Samus. Zweimal Verlängerung, dann zweimal klare Ergebnisse, dies führte unweigerlich in den entscheidenden fünften Durchgang. Matchbälle hüben wie drüben und am Ende der Erfolg des nie müde werdenden Gärtner mit sage und schreibe 16:14.

Fünf Sätze dann auch für Marco Wagenblatt und Alfred Kuhn. Ein Wellenbad der Gefühle auf beiden Seiten, ob klar gewonnener bzw. verlorener Sätze. Doch leider kein Happyend für den Linkshänder auf Burrweilerer Seite. Kuhn gewann das fünfte Set mit 11:9 und die Einheimischen führten mit 5:2.
 

Dass Martin Wagenblatt für die Mannschaft mehr als ein Ersatzmann sein kann, bewies er mit einer beeindruckenden Offensivvorstellung gegen Toralf Schauer. Benötigte der 29-jährige im ersten Satz noch die Verlängerung, ließ er dem Kontrahenten in den beiden Folgedurchgängen nicht den Hauch einer Chance.

Da wollte Christoph Ackermann nicht nachstehen. Der Kapitän hatte seine Nerven im Griff, schlug gegen Benjamin Höll jeweils am Ende des ersten und des zweiten Satzes zu und brachte die Partie sicher mit 3:0 nach Hause.
 

Clemens Eichenlaub fehlte unter der Woche ein geeigneter Trainingspartner, um sich auf die Schnittabwehr Matthais Magins einstellen zu können. So produzierte er zu viele Fehler und gab die beiden ersten Sätze verloren. Der Sieg im dritten Durchgang erwies sich letztlich als Strohfeuer, holte sich Magin doch den vierten Satz deutlich mit 11:6. 

Die Entscheidung im Mannschaftskampf schien endgültig gefallen, als Peter Kretschmer trotz 2:1-Satzführung auch gegen Walter Kany noch nach fünf Sätzen den Kürzeren zog und der Gast mit 4:7 ins Hintertreffen geriet.
 

Marco Wagenblatt blendete dieses Resultat offensichtlich völlig aus seinen Gedankengängen aus, spielte frei von der Leber weg und hielt mit seinen gut platzierten Topspinbällen Paul Samus in drei Sätzen sicher in Schach.

Leise Hoffnungen zumindest noch ein Unentschieden retten zu können keimten auf, als Robin Gärtner nach einer insgesamt sicheren Vorstellung Alfred Kuhn mit 3:1 dessen Grenzen aufzeigte und für den 6:7 Anschluss sorgte.
 

Dann zeigten sich sowohl Christoph Ackermann, als auch Martin Wagenblatt von ihrer besten Seite. Sie spielten ihre überlegenen Offensivqualitäten aus, blieben stets Herr der Lage und entzauberten ihre Kontrahenten Toralf Schauer bzw. Benjamin Höll mit jeweils 3:0.

Jetzt war ein Punkt für das TTC-Sextett schon sicher. Aber warum denn nicht vielleicht auch zwei?
 

So dachten sich das wohl auch Clemens Eichenlaub und Marco Wagenblatt. Der erste Satz lief zwar noch nicht nach dem Geschmack der Gästekombination, die sich aber durch den Rückstand nicht von ihrem Angriffskonzept abbringen ließ. Gezielt gesetzte Topspins brachten Walter Kany und Matthias Magin immer häufiger in Bedrängnis. Gute Schupf- und Flipbälle Eichenlaubs ermöglichten Wagenblatt nun mehr Chancen zum Topspinangriff. Umgekehrt konnte auch Eichenlaub aus den Returnbällen seines Mitspielers Kapital schlagen. Das Duo agierte nun wie aus einem Guss und lieferte eine wahre Augenweide an schönem Doppelspiel, dass mit dreimal 11:7 den neunten Punkt einbrachte und den flehentlich erwarteten ersten Saisonsieg sicherstellte.

TTF Dannstadt-Schauernheim TTC Burrweiler II 7:9.

Walter Kany/Matthias Magin – Christoph Ackermann/Peter Kretschmer 11:7, 11:7, 11:9,  

Paul Samus/Toralf Schauer – Clemens Eichenlaub/Marco Wagenblatt 16:14, 7:11, 7:11, 4:11,  

Benjamin Höll/Alfred Kuhn – Robin Gärtner/Martin Wagenblatt 12:10, 2:11, 6:11, 11:4, 11:4,

Matthias Magin – Peter Kretschmer 11:9, 16:14, 5:11, 6:11, 11:6,

Walter Kany – Clemens Eichenlaub 11:6, 11:8, 9:11, 11:4,  

Paul Samus – Robin Gärtner 12:14, 17:15, 7:11, 11:3, 14:16,

Alfred Kuhn – Marco Wagenblatt 4:11, 11:7, 7:11, 11:2, 11:9,

Toralf Schauer – Martin Wagenblatt 13:15, 6:11, 6:11,  

Benjamin Höll – Christoph Ackermann 9:11, 9:11, 5:11,  

Matthias Magin – Clemens Eichenlaub 11:8, 11:6, 9:11, 11:6,  

Walter Kany – Peter Kretschmer 11:6, 6:11, 6:11, 11:5, 11:9,

Paul Samus – Marco Wagenblatt 7:11, 12:14, 6:11,  

Alfred Kuhn – Robin Gärtner 8:11, 5:11, 11:9, 5:11,  

Toralf Schauer – Christoph Ackermann 7:11, 7:11, 9:11,  

Benjamin Höll – Martin Wagenblatt 8:11, 4:11, 8:11,  

Walter Kany/Matthias Magin – Clemens Eichenlaub/Marco Wagenblatt 11:7, 7:11, 7:11, 7:11.  

Heinz Lambert, 2. November 2008, 19.05 Uhr