Nach 9:7-Sieg in Grünstadt wieder im Rennen gegen den Abstieg
Mit einer Riesenüberraschung wartete die zweite Mannschaft auf. Im vorgezogenen Spiel des 16. Spieltages der 2. Pfalzliga Ost, gewann der in höchster Abstiegsgefahr schwebende Tabellenelfte das Spiel beim Rangzweiten TSG Grünstadt I mit 9:7. Die Einheimischen waren auf den Verlegungswunsch der Gäste eingegangen, obwohl sie so auf ihre Nummer Zwei Jürgen Felkl, krankheitsbedingt verzichten mussten.

2. Pfalzliga Ost, Herren
Eine sehr faire Geste, die Grünstadts Spitzenspieler Volker Herbach im Nachhinein doch etwas bereute.

„Leider haben wir uns bei zwei Entscheidungen zweimal für die sportliche Variante entschieden, indem wir den Burrweilerer Verlegungswunsch erfüllt und auch keinen Strohmann aufgestellt haben. So konnte Burrweiler wieder einmal eine Steilvorlage unsererseits annehmen und hat diese Chance genutzt. Trotzdem Glückwunsch an die Gäste, denn man hat gesehen, dass sie, wenn sie komplett sind, eine schlagkräftige Truppe haben.“

In einem fast vierstündigen Kampf wogte das Geschehen hin und her. Als der TTC beim Stand von 7:5 schon vermeintlich auf Siegerkurs war, gaben Christoph Ackermann und Martin Wagenblatt noch ihre Spiele aus der Hand.
Nun schien alles auf eine Niederlage zuzusteuern, insbesondere als sowohl Michael Lambert, als auch das  Doppel  Peter Kretschmer/Marco Wagenblatt mit jeweils 0:2-Sätzen im Hintertreffen lagen. Doch was so gut wie niemand mehr erwartet hatte trat ein. Zunächst wehrte Michael Lambert im vierten Satz Serienweise Matchbälle von Günter Servo ab, schaffte mit einem 16:14 den 2:2-Satzsausgleich und ließ sich dann auf einer Woge der Begeisterung noch zum Sieg tragen.

Das Duo Kretschmer/Wagenblatt musste die ersten beiden Durchgänge so deutlich an die Kombination Volker Herbach/Stefan Kirchner abgeben,dass eine Wende utopisch schien. Dann aber trafen beide besser, wurden in ihren Angriffen sicherer und egalisierten zum 2:2. Im finalen Durchgang agierte die Rechts-/Linkskombination dann mit Topspins auf höchstem Niveau und deklassierten ihre Kontrahenten mit 11:3.

Schon im zweiten Doppel hatten sich beide behaupten können und zum zwischenzeitlichen 1:1 ausgeglichen. Sie besiegten Frank Baierl/Günter Servo klar in drei Sätzen. Robin Gärtner/Martin Wagenblatt und Christoph Ackermann/Michael Lambert hatten sich hingegen geschlagen geben müssen, wobei Letztere gegen Hans Grimm/Dietmar Weber etwas unglücklich agierten. Nach schnellem 0:2-Satzrückstand, konnte der 2:2-Auseich hergestellt werden, um dann letztendlich doch nach fünf Sätzen den Gegnern zum Sieg gratulieren zu müssen.

Ackermann hatte noch das Handicap zu tragen nicht mit seinem etatmäßigen Schläger spielen zu können. Kurz vor Spielbeginn bemerkte er, dass nach seinem Einsatz in der ersten Mannschaft am vergangenen Dienstag wohl ein Sportkamerad irrtümlich sein Racket eingepackt hatte und er nun mit einem Ersatzgerät antreten musste. Immerhin gelang ihm damit ein Einzelsieg gegen Günter Servo.

Herausragender Akteur des Abends war Marco Wagenblatt, der nicht nur nach den Doppeln als zweifacher Sieger den Tisch verließ, sondern dieses Kunststück auch im Einzel fertig brachte, Gegen Hans Grimm und Frank Baierl hatte er nach jeweils vier Sätzen die Nase vorne.

Sehr stark aber auch Robin Gärtner, der enormen Kampfgeist und viel Nervenstärke zeigte, die es ihm ermöglichten sowohl Stefan Kirchner, als auch Volker Herbach in je fünf Sätzen in Schach zu halten. Strapazierte er im Klassespiel gegen Kirchner noch die Gehörgänge der Anwesenden mit seinem anhaltenden lauten Geschrei, erlebte er gegen Herbach ein Auf und Ab der Gefühle, ehe ihm das Glück des Tüchtigen, gepaart mit einer sehr guten Taktik und spielerischen Klasse einen unerwarteten Sieg bescherte.

Martin Wagenblatt konnte mit einem Erfolg gegen Frank Baierl ebenfalls zum Sieg beitragen.
Peter Kretschmer ging zwar in den Einzeln diesmal leer aus. Letztlich zeigte er großen Kampf, doch fehlte ihm auch etwas das nötige Fortune, um seine Gegner stärker unter Druck setzen zu können. Die beiden Punkte im Doppel und der Sieg seiner Mannschaft sollten ihm aber Trost genug gewesen sein.

„Ich denke der Tischtennisgott war heute ein Burrweilerer. Es war ein unglaubliches Spiel, das an Dramatik kaum noch zu überbieten war. Gefühlte tausend Satz- und Matchbälle, die auf beiden Seiten vergeben wurden, ließen die Nerven immer mehr blank liegen. Ich glaube das unser Sieg vielleicht glücklich, aber keineswegs unverdient ist. Durch unseren nimmermüden Kampfgeist haben wir hier völlig unerwartet zwei Punkte mitgenommen und dürfen nun wieder hoffen “ freute sich Mannschaftskapitän Martin Wagenblatt.

Nach dieser sehr starken und geschlossenen Mannschaftsleistung liegt die Truppe nur noch zwei  Zähler hinter drei Punktgleich vor ihr rangierenden Teams zurück und hat damit nun wieder eine kleine Chance doch noch das rettende Ufer zu erreichen. Punktgleichheit wird am Ende aber wohl nicht genügen, denn dafür ist aktuell das dann entscheidende Spielverhältnis zu schlecht.

 
TSG Grünstadt I – TTC Burrweiler II 7:9.
Volker Herbach/Stefan Kirchner – Robin Gärter/Martin Wagenblatt          11:9, 17:15, 13:11,
Frank Baierl/Günter Servo – Peter Kretschmer/Marco Wagenblatt 13:15, 6:11, 8:11,
Hans Grimm/Dietmar Weber – Christoph Ackermann/Michael Lambert 11:7, 11:9, 7:11, 7:11, 11:6,
Volker Herbach – Peter Kretschmer 11:7, 11:8, 11:7,                     
Stefan Kirchner – Robin Gärtner 9:11, 17:15, 9:11, 12:10, 8:11,
Frank Baierl – Martin Wagenblatt           9:11, 7:11, 11:6, 10:12,    
Hans Grimm – Marco Wagenblatt 3:11, 11:9, 5:11, 7:11,   
Dietmar Weber – Michael Lambert 11:3, 11:4, 4:11, 11:3,  
Günter Servo – Christoph Ackermann 8:11, 9:11, 4:11,                  
Volker Herbach – Robin Gärtner 11:6, 8:11, 9:11, 11:9, 8:11,
Stefan Kirchner – Peter Kretschmer 13:11, 11:8, 12:10,                 
Frank Baierl – Marco Wagenblatt           4:11, 13:11, 2:11, 6:11,    
Hans Grimm – Martin Wagenblatt 10:12, 11:4, 6:11, 11:9, 11:7,
Dietmar Weber – Christoph Ackermann          9:11, 5:11, 11:9, 12:10, 11:6,
Günter Servo – Michael Lambert            11:6, 11:5, 4:11, 14:16, 4:11,
Volker Herbach/Stefan Kirchner – Peter Kretschmer/Marco Wagenblatt 11:6, 11:5, 9:11, 9:11, 3:11.

Kreisliga Nordwest, Jungen
Die zweite Jugend hatte gegen den Tabellenzweiten der Kreisliga Nordwest, TSG Neustadt I erwartungsgemäß keine Chance. Das Doppel Nico Benecke/Bastian Pfalzer rettete beim1:6 die Ehre der Gastgeber, die ein besseres Ergebnis verpassten, als sie zwei Spiele knapp im fünften Satz verloren.
TTC Burrweiler II – TSG Neustadt I 1:6.
Pascal Griguhn/Tim Leumer – Conrad Mayer/Henning Staudt 1:11, 7:11, 2:11,
Nico Benecke/Bastian Pfalzer – Cihad Demir/Alexander Mayer 13:11, 11:9, 8:11, 11:8,
Pascal Griguhn – Henning Staudt 8:11,           8:11, 7:11,               
Tim Leumer – Conrad Mayer 7:11, 7:11, 8:11,                      
Bastian Pfalzer – Cihad Demir 10:12, 11:8, 9:11, 11:9, 9:11,
Nico Benecke – Alexander Mayer 12:10, 5:11, 11:6, 4:11, 8:11,
Pascal Griguhn – Conrad Mayer 2:11, 6:11, 8:11.    

Heinz Lambert, 10. Februar 2012, 16.50 Uhr