Erste Mannschaft verliert Aufstiegsspiel gegen TTC Riedelberg mit 6:9

Die ganz große Krönung einer sehr guten Saison blieb der ersten Mannschaft leider verwehrt. In der Bruchwiesenhalle in Waldfischbach unterlag das Team um Mannschaftskapitän Manuel Lerch dem Zweiten der 2. Pfalzliga West, TTC Riedelberg im Aufstiegsspiel zur 1.  Pfalzliga mit 6:9.

„Es hat eben nicht sein sollen. Es war eine sehr enge Partie und ich bin mir sicher, wenn ich mein Spiel zum 4:1 gewinne oder Ralf seines, so dass es zumindest 4:2 gestanden hätte, wären wir wohl als Sieger aus der Halle gegangen.“
Mit dieser Einschätzung lag der 26-jährige sicherlich richtig. Doch hätte und wäre zählen nun einmal leider nicht.

In den entscheidenden Phasen der Einzelspiele wirkten die Westpfälzer vielleicht etwas bissiger als der Vizemeister der 2. Pfalzliga Ost. Zudem schien auch das Glück an diesem Abend nicht immer gleichmäßig verteilt zu sein. Hier hatte der Sieger doch ein gefühltes deutliches Plus zu verzeichnen.

„Sie haben aber dennoch verdient gewonnen. Wenn man in zwölf Einzeln nur drei Punkte macht und drei Spieler komplett leer ausgehen, ist es fast unmöglich so ein Spiel zu gewinnen“ resümierte Manuel Lerch.

Dabei hatte vor einer großartigen Zuschauerkulisse das Match aus Sicht des Burrweilerer Sextetts optimal begonnen. Nach drei gewonnen Doppeln waren die nahezu 50 angereisten Burrweilerer Fans voller Euphorie. Sie unterstützten ihre Mannschaft lautstark vom Anfang bis zum Ende und waren schließlich zum Schluss mindestens genauso enttäuscht wie die Spieler selbst.

Wunderschön die Geste zum Abschluss des Abends als die Spieler ihren Fans zuwinkten und von diesen geradezu enthusiastisch gefeiert wurden. Da kam schon ein Gänsehautgefühl auf.

Jürgen Fey und Torge Richter trafen im ersten Spiel des Abends auf das Topduo der Riedelberger mit Christian Becker und Manuel Müller. Es war ein sehr enges Spiel. So wurde gleich der erste Satz in der Verlängerung entscheiden. Das Burrweilerer Duo spielte nicht immer Fehlerfrei konnte den Gegner aber immer wieder unter Druck setzen und letztlich als 3:1-Sieger den Tisch verlassen.

Einen ganz starken Auftritt legten Ralf Bien und Manuel Lerch hin. Mit gekonntem Offensivspiel ließen sie Christian Eitel und Franz-Xaver Sema in drei Sätzen nicht den Hauch einer Chance.

Auch Clemens Eichenlaub und Robin Gärtner agierten über weite Strecken sehr harmonisch. Sie mussten Benjamin Sema und Alexander Spies zwar den zwischenzeitlichen Ausgleich gestatten, hatten aber insgesamt keine Probleme um einen sicheren 3:1-Sieg einzufahren.

Torge Richter kam gegen Christian Becker nicht gut ins Spiel, produzierte zahlreiche, von ihm in dieser Form doch eher ungewohnte Fehler. Er bäumte sich nach zwei verlorenen Sätzen noch mal auf, kam auch auf 1:2 heran, doch der vierte Durchgang brachte die Entscheidung zu Ungunsten des noch 39-jährigen.

Dann kam das zu Beginn schon erwähnte Spiel, das einer der Knackpunkte der Begegnung werden sollte.
Manuel Lerch machte gegen den mit einem Noppenaußen-Belag auf der Rückhand agierenden Franz-Xaver Sema einen 1:2-Satzrückstand wett. Nach dem 11:4 im vierten Set schien Lerch auch psychologisch im Vorteil, doch es kam anders.  Immer wieder fielen die Rückhandbälle Semas wie tote Tauben auf den Tisch und es gelang Lerch leider immer weniger diese extrem flach abspringenden Bälle über das Netz zu ziehen. Dennoch hielt er bis zum Ende des Satzes die Partie offen, musste sich dann aber doch mit 9:11 geschlagen geben.

Ralf Bien zeigte viel Kampfgeist. Zwei Sätze lang lief für ihn gegen Benjamin Sema überhaupt nichts zusammen. Dann weckte sich der Angreifer fünf Tage vor seinem 44ten Geburtstag mit einem 11:2 selbst auf. Nervenstark wehrte er im vierten Durchgang einen Matchball ab und erzwang das entscheidende fünfte Set. Doch das Glück war ihm nicht hold. Mit 11:13 zog er hauchdünn den Kürzeren.

Statt eines nach diesen beiden Spielen durchaus möglichen 5:1 oder wenigstens 4:2 aus Burrweilerer Sicht, hieß es nun 3:3.

Auch Clemens Eichenlaub vergab ein besseres Ergebnis. 10:6 lag er im ersten Satz gegen Manuel Müller in Front, doch es reichte nicht. Sechs Punkte in Folge bescherten Müller noch den Satzgewinn. Auch ein 8:4 im zweiten Satz konnte Eichenlaub nicht in einen Erfolg und zum Satzausgleich nutzen. Damit war seine Moral gebrochen und der dritte Satz ging klar an Müller.

Damit lag Burrweiler beim 3:4 erstmals zurück.

Jürgen Fey hatte seine liebe Müh und Not mit dem doch sehr unorthodox spielenden Christian Eitel. Gerade dessen „eingesprungene Blockrückhand“ stellte Fey doch immer wieder vor Probleme. Er kam aber ab dem zweiten Satz besser in die Partie, zeigte gute Topspinbälle und drehte den anfänglichen Rückstand in eine 2:1-Satzführung. Doch Eitel gab nicht auf, wehrte einen Matchball ab und es stand 2:2 nach Sätzen. Fey blieb aber erstaunlich ruhig, zog sein Offensivspiel durch und wurde mit dem Sieg belohnt.

Auch Robin Gärtner hatte mit Alexander Spies einen recht unbequemen Gegner, der darüber hinaus der Inbegriff der Motivation auf Seiten der Riedelbeger war. Zwar musste Gärtner dem Kontrahenten den Satzgleichstand gestatten. Doch wie zuvor schon Jürgen Fey zeigte er im entscheidenden Satz Nervenstärke und gewann das Match mit 3:2.

Bärenstark dann Manuel Lerch, der vor allem im ersten Satz Christian Becker beim11:5 keine Chance ließ. Auf dieses Ergebnis aufbauend konnte er den nun stärker werdenden Gegner mit starken Tospinbällen aus der Halbdistanz und sogar einigen gekonnten Abwehraktionen mit zwei Mal 11:9 auf Distanz halten und seiner Mannschaft die 6:4-Führung bescheren.

Torge Richter musste sich Franz-Xaver Sema in drei Sätzen beugen, hatte aber sowohl im ersten, als auch im zweiten Durchgang seine Chancen, die er aber ungenutzt ließ. Das dritte Set wurde dann zu einer souveränen Angelegenheit für Sema.
„Heute wurde ich praktisch mit meinen eigen Waffen geschlagen. Wenn der Gegner genauso einen „Drecksbelag“ wie ich selbst spiele, dann liegt mir das einfach nicht und ich sehe dann fast immer schlecht aus“ analysierte Torge Richter sehr treffend seine Niederlage.

Clemens Eichenlaub fehlte an diesem Abend auch das notwendige Quäntchen Glück um zu einem Erfolgserlebnis im Einzel zu kommen. Immer wenn er sich gegen Benjamin Sema herangekämpft oder gar eine kleine Führung erspielt hatte, verbuchte der Gegner einen unerreichbaren Netz- oder Kantenball. So auch beim10:12 im zweiten Satz. Trotz dieser frustrierenden Erlebnisse konnte Eichenlaub den dritten Durchgang deutlich für sich entscheiden und eine Wende schien möglich. Doch schnell geriet er im vierten Set hoch ins Hintertreffen. Alle Bemühungen noch einmal heranzukommen scheiterten und der unterlag mit 7:11.

So langsam fing man in beiden Lagern auch schon an den Satzstand zusammen zu zählen, denn bei einem durchaus möglichen 8:8-Unentschieden hätten ja die Sätze zur Ermittlung des Siegers herangezogen werden müssen.
Und tatsächlich stand es nun nicht nur 6:6, sondern auch bei den Sätzen lagen beiden Teams mit 24:24 gleichauf.
Sollten also etwa sogar die Ballpunkte über den Aufstieg entscheiden?

Wie schon im ersten Spiel ging dann bei Ralf Bien auch im zweiten Einzel zwei Sätze lang gar nichts. War er beim 9:11 im ersten Satz noch halbwegs dabei, ging das zweite Set deutlich mit 5:11 in die Binsen. Doch noch einmal packte Bien sein Kämpferherz aus, wehrte zwei Matchbälle ab, erkämpfte sich selbst drei Satzbälle um auf 1:2 heranzukommen, doch nach einem 13:15 stand er erneut mit leeren Händen da.

Robin Gärtner musste sich auf Christian Eitels Spielweise erst einstellen. Die eigenen Offensivbemühungen wurden von seinem Gegenüber immer wieder mit der schon erwähnten „eingesprungenen Blockrückhand“ gekontert. So lag er nach zwei Mal 9:11 mit 0:2 im Satzhintertreffen. Der Erfolg im dritten Set ließ noch einmal Hoffnung aufkommen, doch auch der vierte Durchgang ging mit 9:11 verloren.

So hätte es beim Stand von 6:8 nun eines 3:0-Sieges von Jürgen Fey bedurft
um die Burrweilerer Equipe ins Schlussdoppel zu retten. Doch völlig unerwartet kam Fey mit Alexander Spies überhaupt nicht zurecht. Dieser lief nun völlig heiß und gab Fey mit 3:0 das Nachsehen. Der Traum vom Aufstieg war somit beendet.

Es gab ein paar Faktoren die das Unternehmen letztlich scheitern ließen:
1. Einen Gegner der vielleicht noch mehr motiviert war als man selbst.
2. Ein bisschen fehlendes Glück in entscheidenden Spielsituationen.
3. Zwei Niederlagen zur Unzeit, die das Match hätten vor entscheiden können.
4. Die Tagesform, die gerade in den Einzelspielen bei den Gegnern die etwas bessere
    war.

Dennoch hat sich keiner der Spieler etwas vorzuwerfen. Alle haben ihr Möglichstes gegeben, nur war dies an diesem Abend leider etwas zu wenig.

Dennoch: Nicht traurig sein dass wir verloren haben, sondern froh darüber dabei gewesen zu sein!

TTC Riedelberg – TTC Burrweiler 9:6.

Christian Becker/Manuel Müller –

Jürgen Fey/Torge Richter

13:15

11:9

9:11

8:11

 

Christian Eitel/Franz-Xaver Sema –

Ralf Bien/Manuel Lerch

7:11

7:11

6:11

 

 

BenjaminSema/Alexander Spies –

Clemens Eichenlaub/Robin Gärtner

5:11

11:7

4:11

7:11

 

Christian Becker – Torge Richter

11:7

11:9

9:11

11:6

 

Franz-Xaver Sema – Manuel Lerch

7:11

11:8

11:7

4:11

11:9

Benjamin Sema – Ralf Bien

11:8

11:8

2:11

10:12

13:11

Manuel Müller – Clemens Eichenlaub

12:10

11:9

11:4

 

 

Christian Eitel – Jürgen Fey

11:9

8:11

5:11

12:10

8:11

Alexander Spies – Robin Gärtner

11:13

11:4

7:11

11:8

7:11

Christian Becker – Manuel Lerch

5:11

9:11

9:11

 

 

Franz-Xaver Sema – Torge Richter

11:8

11:9

11:3

 

 

Benjamin Sema – Clemens Eichenlaub

11:8

12:10

5:11

11:7

 

Manuel Müller – Ralf Bien

11:9

11:5

15:13

 

 

Christian Eitel – Robin Gärtner

11:9

11:9

9:11

11:9

 

Alexander Spies – Jürgen Fey

11:6

11:3

11:9.

 

 

Der Spielverlauf nach Punkten und Sätzen:
0:1 – 1:3, 0:2 – 1:6, 0:3 – 2:9, 1:3 – 5:10, 2:3 – 8:12, 3:3 – 11:14, 4:3 – 14:14,
4:4 – 16:17, 4:5 – 18:20, 4:6 – 18:23, 5:6 – 21:23, 6:6 – 24:24, 7:6 – 27:24,
8:6 – 30:25, 9:6 – 33:25.

Heinz Lambert, 11. Mai 2014, 13.40 Uhr